Glutenfreie Lebensmittel

Glutenfreie Lebensmittel

Glutenunverträglichkeit - Bedeutung für die Ernährung.

Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind vielschichtig und können nicht immer direkt mit einer Zöliakie in Verbindung gebracht werden. Vor einer eindeutigen Diagnosestellung leiden Betroffene oftmals über einen langen Zeitraum an unangenehmen Beschwerden. Lautet die Diagnose Zöliakie, wird eine lebenslange glutenfreie Diät der einzige Weg zu einem beschwerdefreien Leben sein. Oftmals werden Betroffene mit der Diagnose nach Hause geschickt und sind im ersten Moment völlig am Erdboden zerstört, deprimiert und hilflos, weil ab diesem Moment die normalen Essgewohnheiten gänzlich umgekrempelt werden müssen. An diesem Punkt hilft meist der Besuch bei einem Ernährungsberater oder Diätassistenten weiter, der auf Zöliakie-Betroffene spezialisiert ist. Unter fachkundiger Betreuung kann dann ein Ernährungsplan erstellt werden, der gerade in der Anfangszeit eine gute Stütze darstellt. Meist wächst mit dem Besuch beim Ernährungsexperten auch die Hoffnung und Zuversicht auf einen genussvollen und beschwerdefreien Alltag. Denn glücklicherweise gibt es eine Vielzahl köstlicher, nahrhafter und verträglicher Alternativen zu glutenhaltigen Getreidesorten, die von Natur aus frei von dem Klebeeiweiß Gluten sind.

Glutenunverträglichkeit - Was kann ich noch essen?

Ein Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel bedeutet glücklicherweise nicht gleich auch ein Verzicht auf eine genussvolle, ausgewogene und gesunde Ernährung. Erfreulicherweise gibt es eine Fülle an Lebensmitteln, die von Natur aus glutenfrei und somit gut verträglich für Zöliakie-Betroffene sind.

Von Natur aus glutenfrei:

  • Eier, Milchprodukte (wie Milch, Joghurt, Buttermilch, Quark, Butter, Frischkäse)

  • Glutenfrei Fleisch

    Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch und Geflügel in naturbelassener, ungewürzter, unpanierter Form

  • Pflanzenöl glutenfrei

    Pflanzenöle

  • Glutenfrei Honig

    Süßungsmittel wie Honig, Ahornsirup, Reissirup, Haushaltszucker uvm.

  • Hülsenfrüchte glutenfrei

    Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Mungo oder Soja

  • Obst glutenfrei

    Obst und Gemüsesorten, Kartoffeln, Salate

Glutenfreie Alternativen

Für Dinge auf die man einfach nicht verzichten will.

Die von Natur aus glutenfreien Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Milch sind für Zöliakiepatienten bereits eine wunderbare Möglichkeit für einen ausgewogenen Ernährungsplan. Doch wer verzichtet schon gerne auf Lieblingsessen wie die geliebte Pizza, Plätzchen oder den leckeren Kuchen? Und was wären schon eine Geburtstagsfeier ohne richtige Geburtstagstorte, der besinnliche Advent ohne die vertrauten Weihnachtsplätzchen oder der gemütliche Samstagabend vor dem Fernseher ohne die gewohnte Fertigpizza? Jeder Mensch hat eine Schwäche für bestimmte Produkte, deren Verzicht sehr schwer fallen würde. Doch auch für diese Lebensmittel hält der Handel glutenfreie Alternativen bereit und erleichtert so den Alltag der betroffenen Patienten.

Die große Vielfalt an naturbelassenen und von natur aus glutenfreien Lebensmitteln dienen Zöliakiepatienten als vielseitige Grundlage für eine ausgewogene Ernährung. Auch auf die geliebte Pizza und Pasta, leckere Muffins, Kuchen, Sahnetorten oder Frühstückscerealien muss nicht verzichtet werden. Wer Lust und Zeit zum Selbermachen hat, ist hier deutlich im Vorteil. Denn neben Koch- und Backbüchern für Zöliakie-Betroffene ist auch das Angebot an glutenfreien Rezepten Im Internet mittlerweile riesig. Auf FoodBlogs wie bspw. www.kochtrotz.de, www.rezepte-glutenfrei.de, www.pures-geniessen.com, www.glutenfrei-kochen.de, www.gluten-frei.net, www.kochenohne.de oder www.mitohnekochen.com findet sich eine großartige Vielfalt an glutenfreien Rezepten, gepaart mit vielen nützlichen Küchentipps rund um das Thema Leben, Kochen und Backen mit einer Gluten-Unverträglichkeit.

Vorsicht bei der Kennzeichnung "weizenfrei"!

Im Handel finden sich immer wieder auch Produkte, die mit dem Hinweis „weizenfrei“ gekennzeichnet sind. Man beachte „weizenfrei“ ist nicht gleichzusetzen mit „glutenfrei“. Manche Menschen vertragen die Eiweiße wie Albumin, Globulin und Gluten aus Weizen nicht. Bei einer Unverträglichkeit gegenüber diesen Eiweißen ist, wie auch bei einer Glutenunverträglichkeit die Vermeidung weizenhaltiger Bestandteile die einzige wirksame Therapieform. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sollten stets vor dem Kauf oder Verzehr prüfen, ob es sich bei „weizenfrei“ deklarierten Lebensmitteln auch gleichzeitig um glutenfreie Lebensmittel handelt.

Für welche Produkte finde ich glutenfreie Alternativen?

Am Anfang der Ernährungsumstellung ist vielleicht nicht jeder gleich so experimentierfreudig und erfahren, um sich eigene Mehlmischungen zum Backen von Brot, Pizza, Kuchen oder zum Zubereiten von frischer Pasta zusammenzustellen. Für einen leichteren und gelingsicheren Start in die glutenfreie Ernährungsweise empfiehlt es sich daher, auf Backwaren, Backmischungen, Nudeln und Fertigprodukte garantiert glutenfreier Hersteller auszuweichen. Besonders auf glutenfreie Lebensmittel spezialisierte Online-Shops bieten aus allen Produktbereichen gelingsichere und schnell zuzubereitende Lebensmittel an, mit denen der Umstieg auf die glutenfreie Ernährung wesentlich leichter fällt.

 

 

Vorsicht: Verstecktes Gluten

Es muss nicht immer Brot sein - unerwartetes Gluten.

Für eine garantiert glutenfreie Ernährung ist es entscheidend, dass glutenhaltige Lebensmittel und solche, die Gluten enthalten könnten, sicher erkannt und gemieden werden. Besondere Obacht ist dabei auf lose Ware zu richten. Der Einkauf von Wurstwaren beim Metzger könnte beispielsweise eine Gefahrenquelle sein, wenn glutenfreie Wurstwaren zusammen mit glutenhaltigen Produkten in der Auslage liegen. Aber auch die Pommes vom Imbiss um die Ecke könnten kontaminiert sein, weil im gleichen Bratfett auch glutenhaltige Lebensmittel frittiert werden. Bei Ungewissheit sollte unbedingt der Verkäufer gefragt oder im Zweifel lieber auf den Kauf oder Verzehr verzichtet werden. Als Orientierungshilfe dient die Übersicht an „gefährlichen“ Produkten:

Besondere Vorsicht gilt bei folgenden Produkten, die Gluten enthalten könnten:

  • gebundene oder mit Bier abgelöschte Soßen
  • Fertiggerichte, -suppen und -soßen
  • Panierte Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Käse oder Gemüse)
  • Röstzwiebeln und Würzprodukte
  • Lebensmittel in Konserven mit Zusätzen
  • (z.B. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, etc.)
  • fertig geriebener Käse (möglicherweise enthält der Trennmittelzusatz Gluten)
  • Fischkonserven mit Würzmitteln und/oder Soße und gewürzte Meeresfrüchte
  • Chips und ähnliche Knabbereien
  • Fertigkartoffelpüree und fertige Kartoffelprodukte wie Gnocchi, Klöße, Rösti
  • aromatisierte Getränke (beispielsweise spezielles Fitnessdrinks oder Tee)
  • Getreidekaffee
  • Süßungsmittel wie Dinkelsirup oder Gerstenmalzextrakt
  • Eiscreme, Cremespeisen und Desserts
  • Tiefkühlobst und Tiefkühlgemüse mit Zusätzen
  • (z.B. Süßstoff, Geschmacksverstärker oder Bindemittel)

Häufig gestellte Fragen

Woran erkenne ich ein glutenfreies Produkt?

Glutenfreie Produkte können an der Auslobung "glutenfrei" auf der Packung oder an der durchgestrichenen Ähre, die auf der Packung abgedruckt ist erkannt werden.

Was bedeutet die Angabe Glutengehalt <20ppm?

Die Angabe bezeichnet, dass das Produkt weniger als 20mg Gluten pro kg oder 20ppm enthäl. Weitere Informationen finden Sie im Codex der DZG.

Wie kann ich glutenfreies Mehl selbst mischen?

Leider lassen sich Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl nicht so leicht 1:1 ersetzen. Das Hauptproblem dabei ist das Bindemittel das in der herkömmlichen Variante immer Gluten enthält. Eine Allround-Mehlmischung lässt sich generell wie folgt abmischen.

Für 500g Allround-Mehlmischung benötigst Du:

• 350g Reismehl

• 120g Kartoffelstärke

• 30g Tapiokamehl/-stärke

Wem das zu aufwändig ist, kann natürlich auch auf fertige Mehlmischungen wie z.B. Bio Dunkle Mehlmischung oder Bio Helle Mehlmischung zurückgreifen.

Ist Dinkel glutenfrei?

Der Irrglaube, dass Dinkel glutenfrei ist hält sich leider hartnäckig. Auch wenn Dinkelprodukte in der Regel gesünder sind, als Produkten auf Weizenbasis, für Menschen mit einer Zöliakie ist Dinkel leider tabu. Als Ersatz eigenen sich Getreidesorten, die von Natur aus glutenfrei sind. Zum Beispiel: Reis, Mais, Hirse, Quinoa oder Amaranth.

Welche Getreidearten sind nicht glutenfrei?

Folgende Getreidearten sind nicht glutenfrei und sollten daher bei einer Zöliakie gänzlich gemieden werden: Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel, Einkorn, Kamut, Grünkern, Emmer und Bulgur.

Enthält Backpulver Gluten?

Grundsätzlich ist Backpulver glutenfrei wenn es keine Weizenstärke enthält. Hier hilft also nur der Blick auf die Zutatenliste auf der Rückseite der Verpackung oder man hält sich direkt an die Produkte spezialisierte Hersteller z.B. Backpulver - glutenfrei. Alternativ kannst Du auch auf Weinsteinbackpulver zurückgreifen. Diese Backpulver sind immer glutenfrei.

Welcher Soßenbinder ist glutenfrei?

Soßen aber auch Suppen müssen häufig angedickt werden. Einfach etwas Wasser mit glutenfreier Stärke oder glutenfreiem Mehl anrühren und zur Speise hinzugeben und sorgfältig einrühren. Noch einfacher geht es mit einem glutenfreien Soßenbinder.

Warum sind gewisse Biere als glutenfrei gekennzeichnet obwohl sie Gerstenmalz enthalten?

Mittels eines speziellen technischen Verfahrens wird das Gluten, dass nach dem Brauen im Bier enthalten ist, herausgefiltert. Der Glutengehalt wird so unter den Codex-Standard von <20ppm gesenkt. Der typische "Biergeschmack" bleibt erhalten.


Drucken